Ich habe Zeit, Zeit zum durchatmen und zum genießen. Ich bekomme wieder mit, was um mich herum passiert und habe auf IST MIR EGAL gestellt, was YouTube betrifft. Ich hätte nicht gedacht, wie sehr ich diese Zeit für mich benötige. Ich habe wieder Frieden in meinem Kopf, ein wohliges Gefühl im Moment. Heute saß ich übrigens in dem kleinen Kaffee und habe einfach so in den Tag hinein gelebt, großartig. Endlich hat so etwas in meiner Stadt aufgemacht, wo ich doch eigentlich immer der Meinung war das Friedrichshafen nicht wirklich gemütlich kann.
Versteht mich nicht falsch, YouTube ist mein Spielplatz. Ich finde es immer spannend ein Video zu einem bestimmten Thema hochzuladen und bin wahrlich süchtig nach den Reaktionen. Ob positiv oder negativ, ich habe mich abhängig gemacht und genau das ist wirklich nicht gut. Ich habe mir heute eine Sache geschworen. Ich werde öfters diese Pausen machen und mich von diesem DU MUSST REGELMÄSSIG HOCHLADEN WEIL lösen. Wenn man diesen Satz genau betrachtet, hat er mir einfach nie etwas gebracht und ich möchte einfach Veränderung in mein Leben bringen. Wenn ich so weiter mache wie ich im Moment arbeite, lande ich in einer Sackgasse mit wenig Platz zum wenden. Die Straße ist an meiner Stelle schon ziemlich schmal geworden und es ist Zeit zu handeln.Schimpfe ich mich nicht Minimalistin? Als Minimalist sollte man förmlich nicht nur auf die materiellen Dinge im Leben blicken, sondern man sollte eben auch mit seiner Gesundheit so auskommen, das man sich gut fühlt. Zu keiner Zeit habe ich mir Freiraum gelassen, weil immer dieses MUSS im Kopf war. Dieses MUSS das eingepflanzt wurde durch Netzwerke, die bock auf mehr Geld hatten. Die wohl schlechteste Entscheidung in meiner YouTube Karriere war, das ich in ein Netzwerk gegangen bin. Ich folgte leider diesem WIR MACHEN DICH BERÜHMTER, weil wenn man sich auf der Plattform bewegt möchte man ja auch gesehen werden. Meine Persönlichkeit blieb allerdings dabei ziemlich auf der Strecke.
Ab sofort tue ich das, was ich möchte. Anders gesagt, ab sofort tue ich das was ich wirklich kann und höre auf mich mit anderen zu vergleichen. YouTube bleibt in meiner freien Zeit aus und ist nicht allgegenwärtig. Wie ich weiter oben bereits schon geschrieben hatte, bin ich süchtig und es ist wahrlich nicht einfach sich von einer Sucht die sich so von hinten anschleicht zu lösen. Was ich genau damit meine, das ich mich ständig kontrolliere. Wehe ein Abonnent geht mir verloren und wenn ich einen Abonnenten dazu gewinne, ist die Freude nur von kurzer Dauer. Ich habe vergessen zu verstehen, um was es wirklich geht.
Ich bin Creator um Menschen zu inspirieren. Wenn ich mich rein als Zuschauer betrachte, geht es mir mindestens genauso wie dir. Man baut eine Beziehung mit dem jeweiligen YouTuber auf, aber ohne das man befreundet ist. Vieles lebt von Sympathie und das schaffst du nicht, wenn du anderen nachläufst und dich ständig vergleichst. Genau dieses Verhalten ist ungesund.
Ist das noch Minimalismus? Ein Minimalist konsumiert doch nicht? Das sind die Dinge die ständig im Raum stehen, wenn ich die Schublade des Minimalisten aufmache. Vor längerer Zeit hab ich die Doku "the Minimalism" auf Netflix gesehen und war begeistert von Joshua und Ryan. Man kann die beiden als eine der bekanntesten im Minimalismus schimpfen. Die Beschreibung, das viele Menschen eine falsche Vorstellung haben, hat in mir eine Bestätigung geweckt. Ich sehe auch bei vielen anderen, die sich mit dem Thema beschäftigen, dass sie den falschen Glauben haben und die Schublade des Minimalisten wieder zu ziehen. Dabei gibt es keine Regeln die man befolgen muss, lediglich vergleicht man sich mit Menschen, die den Minimalismus extrem durchziehen. Ich gehöre zu der Sorte, die sich mit Dingen umgeben möchte die sie gerne haben. Dinge die ich brauche und die mir eine kleine Freude bereiten. Ich habe mir 10mal überlegt, ob ich mir diesen Stift auf dem Bild kaufen möchte. Brauchen, ja brauchen tue ich ihn nicht. Aber ist es nicht auch wirklich wichtig, etwas für sein Glück zu tun? Mein Bullet Journal macht mir große Freude und dabei spiele ich gerne mit Farben und experimentiere immer häufiger. Und genau das alles gehört für mich dazu, um ein erfülltes Leben zu haben. Es gab Zeiten in meinem Leben, wo ich kein Glück empfinden konnte. Heute reicht schon eine freie Woche und ich sehe viele Dinge anders.
Wer hat uns den verboten zu konsumieren? In der Doku verwendet Josh eine wichtige Bezeichnung, Zwangskonsum. Wir alle benötigen Dinge, weil wir sie brauchen und genau das definiert jeder für sich anders. Minimalismus ist in dieser Hinsicht auch total individuell. Wenn du aber kaufen musst, um eine bestimmte Leere zu füllen, weil dein Tag so stressig war, dann hilfst du dir nicht dabei. Noch schlimmer schadet überflüssiger Konsum unserer Umwelt und das sollte uns ein Gut sein, welches uns beim besten Willen nicht egal sein darf. Die Suche nach dem Glück ist nicht immer mehr zu kaufen, sondern den Ausgleich zu finden und mit dem glücklich zu sein was man hat.
In der nächsten Woche wird es eine Minimalismus Woche auf YouTube geben, angefangen mit der Frage WIE VIEL KLEIDUNG TRAGE ICH IN EINER WOCHE. Welche Ideen ich noch haben werde, mal sehen. Ich lasse das Projekt auf mich zukommen und bin gespannt, wie es euch gefallen wird.
Liebe Grüße
Coco
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