Second Hand oder doch nicht?

In diesem Post möchte ich heute ein paar Gedanken mit euch teilen. Bereits schon Anfang letzten Jahres habe ich mich und mein Kaufverhalten kritisch begutachtet. Ok, ich bin und war nie ein Mensch der besonders viel konsumiert hat. Woher ein Kleidungsstück stammt und durch wie viele Hände es gegangen ist bis es schlussendlich bei mir gelandet ist, habe ich mich wirklich nie gefragt. Fakt ist und das muss ich euch an dieser Stelle wohl nicht erklären, ist die Herstellung von Kleidung ein wahrer Ressourcenkiller. Nicht nur das, Kinderarbeit und Ausbeutung für Ladenketten wie H&M, Primark und Zara sollten an dieser Stelle auch kein Unbekanntes sein. Zusätzlich bedeutet die Herstellung für den Arbeiter ein gesundheitliches Risiko. Um eine Jeans so Stone-washed wie möglich zu bekommen, setzen sich Arbeiter einem Risiko aus. Fakt ist, ob in Bangladesch oder co, entstehen Kleidungsstücke untern anderen Umständen wie bei uns in Europa. Schätzen wir das aber wert?

Ich mein ich war selbst einmal so, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe, welcher Rattenschwanz an meinem Oberteil von H&M hängt. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal festhalten, dass ich nicht gänzlich ohne Fehler bin und mein Kaufverhalten vielleicht an Perfektion gewonnen hat, ich aber lange noch nicht am Ziel bin.  So ging ich letztes Jahr her, und kaufte mir meine ersten zwei Bio T-Shirts über die Seite Avocadostore. Sehr schnell fiel die überaus gute Qualität auf und eben die Tatsache, dass folgende Shirts bei einmaligem Tragen nicht sofort angefangen hatten zu stinken. So ein Kleidungsstück kostet aber Geld und auch für mich gibt es immer noch Grenzen, die ich mich noch nicht traue zu überschreiten. Wo meine Grenzen liegen, werde ich euch nun erzählen.
Ich bin noch immer zu geizig, viel Geld für Unterwäsche und Socken auszugeben. Auch habe ich es noch nicht geschafft bei meinen Leggins über meinen Schatten zu springen. Früher wären an dieser Stelle noch meine Jeans gekommen, aber hier habe ich Erfahrungen gemacht die ich mit euch teilen möchte.

Ich liebte Second Hand eigentlich schon immer. Die Tatsache etwas von der Stange zu kaufen langweilte mich regelmäßig. Wenn H&M eins dieser hippen Teile raus brachte, lief bald die halbe Stadt mit besagten Kleidungsstück herum. Da es in meiner Stadt leider keinen tollen Second Hand Laden gibt, ging ich über meine Kleidung auf Flohmärkten zu kaufen. Nachteil, man fand irgendwie nie genau das was man wirklich brauchte. Inzwischen ist einige Zeit vergangen und die Hälfte aller der Teile die ich besitze, hatte schon einmal einen Vorbesitzer.

Vor kurzem ging ich dann noch über und bestellte zum ersten Mal bei Ubup, einem Onlineversand für gebrauchte Kleidungsstücke im Internet. Eine wahre Fundgrube und um ehrlich zu sein, hatte ich zum ersten Mal wieder Shirts mit etwas mehr Qualität. Zusätzlich bin ich über gegangen und wagte es endlich einmal, mir eine Jeans zu kaufen. Gut, ich gebe zu es waren zwei, da ich mich und meinen Körper einfach zu gut kenne. An dieser Stelle sage ich immer den schlauen Spruch "von 10 Tosen passen mir 11 nicht". Das ist nicht der Fehler von uns selbst, vielmehr ein Fehler der Textilienindustrie. Und Jeans sind so unwahrscheinlich schwer zu finden, das ich schon oft aufgegeben hatte. Eine meiner liebsten Hosen, ist inzwischen eine Pepe Jeans, die ich mir ebenso von Ubup bestellt hatte.

Bei all dem frage ich  mich aber trotzdem, ist mein Kaufverhalten inzwischen so nachhaltig wie es eigentlich sein sollte? Im Grunde gibt man Menschen die Möglichkeit, mehr zu kaufen als sie eigentlich sollten. Diese Kleidung landet bei Kleiderkreisel und co, bis für Nachschub gesorgt wird. Grundsätzlich sind Menschen wie ich nicht das Problem, vielmehr die die shoppen bis zum umfallen. Die Arbeit an meinem perfekten Kleiderschrank wirft also Fragen auf. Ich brauche nicht viel, aber das was ich habe möchte, möchte ich von besserer Qualität sehen. Den Weg zur ökologischen Unterhose bin ich dabei aber noch nicht bereit zu gehen.

Liebe Grüße
Coco

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